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Schaukämpfe

Wie viele Runden wird es wohl noch geben im Künstlerhaus-Schaukampf? Wie häufig werden noch die Worte „autokratisch“ und „diktatorisch“ fallen? Wie viele Mitglieder werden noch der Lüge bezichtigt und ausgeschlossen werden?

Einiges hier läuft ziemlich merkwürdig. So war in den vergangenen Jahren der Künstlerhaus-Verein inhaltlich wie budgetär nicht auch nur ansatzweise in der Lage, das Haus durchgehend zu bespielen. Eigentlich müsste er sich ja bedanken, dass er nur noch ein Geschoss zur Verfügung hat. Doch nein, plötzlich soll eine „Factory“ (was für ein Name!) zusätzliche Flächen schaffen. Wozu? Was soll hier stattfinden?

Dass der Vorstand des Vereins der Demolierung einer grandiosen Glaskonstruktion zustimmt, steht symbolisch für dessen Selbstdemontage. Lassen wir ausnahmsweise das Denkmalamt außen vor: Denn unabhängig von dessen Entscheidung, den Abbruch der Glaskonstruktion zuzulassen, hätten doch wohl die Vertreter einer Künstlervereinigung dagegen halten müssen. Sollte das nicht geradezu in deren DNA liegen? Durch den Abriss sollen weitere Flächen entstehen. Das ist aus der Logik sowohl des Unternehmers Hans-Peter Haselsteiner als auch des Museumsdirektors Klaus Albrecht Schröder heraus absolut nachvollziehbar. Die Künstlerschaft hätte dem allerdings einen Riegel vorschieben müssen.

Das Künstlerhaus, so steht es auf der Website, verstehe sich „als Sprachrohr seiner Mitglieder in kulturpolitischen Anliegen.“ Davon kann schon lange keine Rede mehr sein. Die künstlerische und kulturpolitische Bedeutungslosigkeit, in die der immerhin (noch) rund 500 Mitglieder umfassende Verein mitsamt seinem eigentlich wunderbaren Haus in den letzten Jahren gerutscht ist, zeigt sich gegenwärtig noch einmal in aller Drastik: Man ließ sich über den Tisch ziehen und nun schmeißt man alle raus, die das kritisieren. Im Mai wurde die künstlerische Leitung des Hauses ausgeschrieben. Wer auch immer für diesen Job das Rennen macht, ist schon jetzt zu bemitleiden.

Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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