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ARCO 2017: Argentinien in Madrid

Selbst in ihrer 36. Ausgabe sieht sich die Arco in Madrid noch immer als Entdeckermesse. Das stimmt insofern, als es jedes Jahr ein anderes Gastland zu entdecken gibt. Heuer ist das Argentinien. Ein Dutzend Galerien präsentieren eine große Spannbreite von sowohl jungen als auch dort bekannten Positionen und setzen so einen Schwerpunkt im ohnehin traditionell reichen Angebot lateinamerikanischer Kunst. Von den 200 teilnehmenden Galerien stammen jenseits der Plataforma Argentina noch einmal 25 aus Lateinamerika. Insgesamt beträgt der Anteil ausländischer Galerien rund 40 Prozent. Die größte Gruppe unter ihnen kommt aus Deutschland. Allerdings stammen von den 20 Vertretern nur drei nicht aus Berlin. Mit Krinzinger, Krobath und Nächst St. Stephan sind überhaupt nur noch drei Österreicher mit dabei, zwei weniger noch als aus der Schweiz. Deutsch war zur Eröffnung auch in den Gängen weniger zu hören als in den Vorjahren. Hier scheint die Arco offensichtlich an Boden zu verlieren. Dabei beweisen die Sammler durchaus noch ihre bekannte Offenheit. PSM Sabine Schmidt konnte schon zur Eröffnungen insgesamt fünf Arbeiten der in Berlin lebenden Künstler Paolo Chiasera und Nathan Peter für bis zu 14.000 Euro verkaufen. Esther Schipper kommt einem bestimmt nicht als Erstes in den Sinn, wenn es um unentdeckte Positionen geht. Trotzdem oder gerade deswegen stellt die Berlinerin gerne in Madrid aus. Die günstigen Bedingungen und die Flexibilität der Messe erlauben es ihr, die grünen Vorhänge von Daniel Steegmann Mangrané an der Schnittstelle zwischen Kunst, Architektur und Design so aufwendig zu inszenieren, wie es bei Preisen bis 35.000 Euro in Basel oder London wirtschaftlich nicht vertretbar wäre. Nicht nur die einheimischen Galerien setzen weitgehend auf Etabliertes, ein Phänomen, das schon seit geraumer Zeit auf vielen Messen zu beobachten ist. In Madrid gleichen das die immer wieder überraschenden Südamerikaner aus, wie die filigran in den Raum schwingenden Skulpturen von Iole de Freitas bei Raquel Arnaud aus Sao Paulo oder die aus ihrem Zentrum heraus wirbelnden abstrakten Schriftbilder von Johanna Calle bei Marilia Razuk, ebenfalls aus Sao Paolo. Ein bisschen mutiger dürften ihre europäischen Galeristenkollegen schon sein. Für das Immergleiche fährt man schließlich nicht nach Madrid, sondern nach Basel.
Mehr Texte von Stefan Kobel

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ARCO 2017
23 - 26.02.2017

ARCO
28042 Madrid, Parque de Juan Carlos 1
http://www.arco.ifema.es


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