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Wir sehen große Chancen

Kürzlich erhielt die Wiener Kunstszene Zuzug: Die renommierte Galerie Ascan Crone, gegründet 1982 in Hamburg, seit 2001 in Berlin ansässig, eröffnete nun eine Filiale in der Eschenbachgasse. Markus Peichl, Leiter der Galerie Crone und Sohn von Gustav Peichl, sprach mit artmagazine über sein jüngstes Baby. artmagazine.cc: In Wien hört man von Galerien oft, dass sie besser an ausländische denn an österreichische Sammler verkaufen. Was bewog Sie dennoch dazu, hier einen Standort zu eröffnen? Markus Peichl: Auch meine Berliner Kollegen sagen häufig, dass sie mehr an Sammler außerhalb als innerhalb von Berlin verkaufen. In Wien haben wir aber bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir hatten hier schon einmal für zweieinhalb Monate einen Projektraum und beteiligten uns in den vergangenen beiden Jahren an der Viennafair, mittlerweile Viennacontemporary. In beiden Fällen konnten wir sehr gute Kontakte schließen. Die viennacontemporary und andere Veranstaltungen wie etwa Curated by_ unternehmen große Anstrengungen, um den Galerienstandort Wien zu positionieren. Wie nehmen Sie diesen wahr? Wir haben uns recht kurzfristig entschieden, hier einen Standort zu eröffnen – nach dem Weggang der Galerie Mezzanin standen deren tolle Räume leer. Erst im Juni wurden sie uns angeboten. Und in dieser kurzen Zeit haben wir bereits so große und so nachhaltige Unterstützung erfahren – von öffentlichen Institutionen ebenso wie vom Wiener Galerienverband. Das kennen wir aus 15 Jahren Berlin nicht! Es gibt eine Vielzahl sehr guter Initiativen hier. Möglicherweise könnten sie noch besser aufeinander abgestimmt werden, aber wünschen darf man sich ja immer etwas. Wie fix ist Ihr Engagement? Es ist eine dauerhafte Entscheidung. Wir sehen große Chancen in Wien: Erstens glauben wir, dass wir unser Künstlerportfolio hier sehr gut präsentieren können, zweitens wollen wir es auch erweitern: In Wien können wir Künstler zeigen, die in Berlin schon von anderen Galerien vertreten werden. Umgekehrt können wir in Berlin österreichische Künstler ausstellen. Können Sie da schon Namen nennen? Nach Hanne Darboven werden wir in Wien Werke von Peter Miller präsentieren, einem jungen Amerikaner, der in Wien an der Schule von Friedl Kubelka unterrichtete und mehrere sehr gute Sammler in Österreich hat. Auf der „Parallel“ sind wir mit Michael Fanta vertreten, einem jungen österreichischen Künstler, der schon bei unserer Österreich-Ausstellung während des Berliner Gallery Weekends für sehr positive Resonanz gesorgt hat. Aber darüber hinaus müssen wir uns noch genau anschauen, mit wem wir zusammenarbeiten. Wie stehen Sie als Galerist zur Digitalisierung? Einerseits gibt es am Kunstmarkt einen regelrechten Hype darum, anderseits fürchten manche, dass alles ins Netz wandert und Galerien überflüssig werden. Wie bei allen technologischen Entwicklungen wird letztlich das Positive überwiegen. Aber wenn man schon von Bedrohungen spricht: Da halte ich die immensen Umwälzungen, die durch die digitale Revolution in der globalen Finanzwelt und damit mittelbar auf dem Kunstmarkt entstanden sind, für bedeutender als die Frage, ob man sich eine Arbeit im Internet oder in der Galerie anschaut. -- CRONE BERLIN Rudi-Dutschke-Strasse 26, 10969 Berlin Tel: +49 30 258 99 37 0 info@galeriecrone.de www.galeriecrone.de CRONE WIEN Getreidemarkt 14, 1010 Wien info@galeriecrone.at www.galeriecrone.at

Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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