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Julie Monaco - EX|I/ST/tus PLATES: Kunst-Stück: Julie Monaco - EX|I/ST/tus PLATES

Tausende Kunstwerke lagern weltweit in diversen Zollfreilagern. Leider sind diese Kunstwerke damit den Blicken potentieller Kunstliebhaber entzogen, aber es handelt sich dabei um eine steuerschonende Aufbewahrungsmöglichkeit bis zur Realisierung eines möglichen Gewinns bei einem späteren Weiterverkauf.
Auf mehreren Ebenen thematisiert die Künstlerin Julie Monaco in ihrem aktuellen Projekt dieses Wegsperren von Kunstwerken einzig zu dem Zweck, eine möglichst hohe Rendite damit zu erwirtschaften.

In ihren Werken schafft sie seit einiger Zeit mystische Blicke auf das Meer, manchmal mit aufgepeitschten Wellen und Wolkenfetzen, manchmal mit spiegelglattem Horizont. Diesen Fotografien gemeinsam ist, dass Monaco nie mit einer Kamera an einem Strand oder auf einem Schiff war, sondern diese Bilder von einem Computerbildschirm abfotografiert nachdem diese in einem oft aufwendigen Rechenprozess alleine aufgrund digitaler Algorithmen erstellt wurden.

Elf ihrer Kunstwerke aus den letzten Jahren, hat Monaco für ihr Projekt EX|I/ST/tus PLATES ausgewählt das noch bis zum 6. April in der Wiener Filiale der Hypo Tirol Bank präsentiert wird.
Zu sehen sind jedoch nicht die als Fotos ausgearbeiteten Kunstwerke (Exitus Plate), sondern lediglich Bilder mit aufgedruckten Zahlenkolonnen (Exist Plates), die den Algorithmus des zugrundeliegenden Rechenprozesses repräsentieren. Gemeinsam mit dem von der Künstlerin handgeschriebenen Bildtitel, ergeben die drei Elemente das eigentliche und käuflich zu erwerbende Kunstwerk.
Vorerst müssen sich die Käufer jedoch gedulden, denn lediglich die Zahlencodes und die Bildtitel, können gleich nach dem Kauf mit nach Hause genommen werden. Denn seit der Präsentation lagern die Fotoausarbeitungen in einem Depot der Bank, so wie ein klassisches Wertpapier, und erst nach drei, sechs, neun oder 12 Jahren können die Kunstwerke aus dem Depot gehoben und aufgehängt oder weiterveräußert werden.

Für die lange Wartezeit, hat die Künstlerin aber ein Zuckerl für die Kunstsammler parat - den um 50% reduzierten Preis: 7.000 Euro (zzgl. Mwst) kostet ein im Depot eingelagertes Kunstwerk und damit ist die Wertsteigerung über die Jahre schon fast vorprogrammiert. Trotzdem bleibt es ein spannendes Spiel um den Wert und die Sichtbarkeit von Kunst.

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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Julie Monaco - EX|I/ST/tus PLATES
28.02 - 06.04.2018

Hypo Tirol Bank
1010 Wien, Tegetthoffstraße 4


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